Corona - Saturnale Reifungsprozesse 2020

Saturn ist der letzte noch mit bloßem Auge erkennbare Planet am Himmel. In den letzten Wochen war er mit Jupiter zusammen am klaren Nachthimmel sichtbar. Aus verschiedenen Gründen nennt man ihn den Hüter der Schwelle. Denn was hinter der Schwelle passiert, können wir mit bloßem Auge nicht mehr erkennen. Es entzieht sich zunächst unserer Sicht.

Mythologie
Die Menschen lebten einst unter der Herrschaft von Kronos (der griechische Name für Saturn).
Ohne Gesetz führten sie ein Leben in Treue und Gerechtigkeit. Weder kannten die Menschen Streit noch kannten sie negative Emotionen wie Hass, Gier, Neid und Eifersucht. Damit ihn selbst seine Kinder dereinst jedoch nicht auch stürzen könnten, fing Kronos /Jupiter an sie unmittelbar nach der Geburt zu verschlingen. Lediglich Zeus-Jupiter, sein Jüngster, entkam diesem Schicksal durch eine List von Kronos' Frau Rhea.
Zeus (Jupiter) stürzte seinen Vater Kronos vom Thron, entmannte ihn und dieser versank machtlos in der Finsternis der Unterwelt.
Von diesem Zeitpunkt an ging es mit der Welt bergab. Die Menschen fingen an, Gesetze zu missachten und zu übertreten. Die Qualität des Lebens nahm immer mehr ab.
Saturn Eigenschaften
Saturn ist der Planet der Einschränkungen, dem Bedürfnis nach Komfort und Sicherheit und der Erfüllung der Erwartung, uns an Regeln und Grenzen zu halten.
Wir sehen schon jetzt, wohin das führt. Die Einschränkungen, aber auch Machtmissbrauch im Zusammenhang mit Corona kommen zurück. Was haben wir in den letzten Monaten ertragen und erlebt? Wir lernten das Gefühl kennen, keine Kontrolle und keine freie Wahl mehr zu haben. Wir lernten ebenso, dass es an uns liegt, unser Leben wieder in Ordnung zu bringen.
Man kann nur dann gute Regeln aufstellen, wenn diese nicht nur denen dienen die sie kreieren. Es sollte sich vielmehr um die Betroffenen gekümmert werden, die von diesen Regeln betroffen sind. Verantwortung ohne Fürsorge, Grenzen ohne Zustimmung können nur zu Machtmissbrauch führen. Wenn wir so vorgehen, missbrauchen wir die Weisheit, die uns Saturn schenken möchte.
Seit sich Saturn im Zeichen des Steinbocks (seinem Herrschaftsbereich) Pluto dem Herrscher der Unterwelt angeschlossen hat, (12.01.2020 das erste Mal) sind immer mehr der machtmißbräuchliche Strukturen und Menschen entlarvt worden, die die Schwachen ausgenutzt haben. Die Regeln des Saturn sind notwendig - aber nur, wenn sie im besten Interesse aller angewandt werden, nicht nur derer, die diese Regeln machen und aus Angst vor Machtverlust wie Saturn ihre Kinder fressen.
Saturn ist der Planet des Karmas. Was herumgeht, kommt herum. Für jene Menschen und Institutionen, die ihre Macht missbraucht haben - insbesondere gegen die Schwachen und Verletzlichen - ist es Zeit für den Zahltag und dafür zur Verantwortung gezogen zu werden.
Saturn steht also für Lebens-Gesetze, Regeln und das Karmagesetz. Missachten wir diese Gesetze, entstehen unter den Zyklen des Saturn Schwierigkeiten. Diese Regeln zu beachten, bedeutet Verantwortung zu übernehmen. Es ist eine der wichtigsten und vielleicht schwersten Lernaufgaben, die das Leben an uns stellt.
Saturn: Was du säst, wirst du ernten
Wenn du weise Entscheidungen in deinem Leben getroffen hast und gute Samen gesät hast, kommen deine guten Handlungen zur Reife und du erntest gutes Karma. So einfach und doch so schwer ist das. Hast du noch nicht gelernt, Verantwortung zu übernehmen, kann Saturn auch ein harter Lehrer sein, der dich mit deinen Fehlern und Vermeidungsstrategien konfrontiert. Saturn lehrt uns auch momentan auf der kollektiven Ebene unerbittlich hinzuschauen und endlich Verantwortung zu übernehmen.
Mit Saturn reifen und erwachsen werden
Saturn ist der Planet, der uns nachreifen und wirklich erwachsen werden lässt. Er ist unserer Lehrer, ob wir wollen, oder nicht! So manch einer schafft dies vielleicht erst im fortgeschrittenen Alter und nicht schon nach etwa 29 Jahren bei der ersten Saturn-Wiederkehr, sondern vielleicht erst bei der zweiten, mit etwa 58 Jahren. Erwachsen werden heißt Verantwortung für alles in unserem Leben zu übernehmen, ohne Wenn und Aber.
Verantwortung für unsere Emotionen und Gefühle, unsere innere Welt, für unser Leid und den Schmerz, für den wir anderen Menschen die Schuld gegeben haben, um unseren eigenen Schmerz nicht spüren zu müssen.
Zu erkennen, dass es verkehrt war, anderen die Schuld zu geben für etwas, das wir selbst verursacht haben, ist ein wesentlicher Bestandteil von saturnalen Lektionen.
Durch Schuldzuweisungen machen wir uns nicht nur selber zum Opfer, sondern verhindern auch, dass Weisheit und Leichtigkeit in unserem Leben Einzug halten kann. Schuld ist ein mächtiges Werkzeug der Manipulation. Dort wo wir in unserem Leben allzu schnell dazu tendieren andere zu verurteilen, (Saturn Themen) manipulieren (Pluto Themen) und anzuklagen, mangelt es sowohl an der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen als auch an der Einsicht, das nicht die anderen das Problem sind, sondern wir selber.
Saturn führt zur Selbsterkenntnis, indem er uns mit den Auswirkungen der eigenen Handlungen konfrontiert als Herr des Karma. Er lehrt uns, Verantwortung für alles zu übernehmen und unser Verhalten zu korrigieren.
Er knallt uns rigoros die Tür vor der Nase zu, öffnet dafür aber auch eine neue. Meist eine, die wir freiwillig nicht geöffnet hätten. Diese gilt es mutig zu durchschreiten, um unseren individuellen Weg gehen zu können.
Saturn als Hüter der Schwelle
Saturn bringt auch den Tod, jedoch nicht im physischen Sinne. Es ist unser Ego, dass sterben muss, damit wir zur universellen, göttlichen Einheit finden können. Das was wir Ego nennen, ist das Prinzip des Getrenntseins. Das Ego denkt nur an sich und baut Strukturen auf, die uns wie eine zu hohe Mauer von der Erfahrung der Einheit abhalten. Nur wenn es stirbt, wir also freiwillig dem Ende zustimmen unserem Ego untertan zu sein, mit Demut (der Mut zu dienen, vor allem uns selbst) in die Knie gehen, können wir mit den kosmischen Gesetzen im Einklang leben. Erst dann können unserer Bestimmung folgen und schließlich ein wahres und uns erfüllendes Glück in Weisheit leben.
Krisengeschenke
Die Krise, die Saturn bringt, ist immer eine Chance zu Wachstum. Wir Menschen lernen meist nur aus Fehlern und Problemen. Wie wir saturnale Herausforderungen annehmen, hängt von uns und unserer Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen ab. Was die einzelnen Herausforderungen in unserem Leben sind und wie diese Lernaufgaben im Detail aussehen, finden wir in der Saturnstellung in unserem Radix/Geburtshoroskop. Ebenso können wir in einem astrologischen Beratungsgespräch die Herausforderungen und die Geschenke, die Saturn für uns bereithält erfahren. Dies ist sinnvoll, wenn du in deinem Leben immer wieder in gleiche Probleme schlitterst. Ja Saturn ist unglaublich ausdauernd mit seinen Lektionen.
Saturn - die dunkle Seite
Die dunkle Seite des Saturn ist das, was uns überwältigt und einschränkt. Es ist mitunter der Staat, es ist das Gesetz. Es sind die Institutionen, die Schulen, die Politiker und die Ämter, als Organe des Staates.
Der altgriechische machthungrige Gott, der seine eigenen Kinder frisst, aus Angst, man könnte ihn entthronen lässt grüßen.
Für einige von uns fühlt sich das Eingeschlossen sein in den Mauern des Saturn nicht wie ein Gefängnis, sondern wie eine Burg, die Sicherheit geben soll. Hier fühlen wir uns scheinbar sicher und letztendlich gleichzeitig gefangen. Wir ziehen nicht nur eine Maske an, mitunter mehrere auf einmal, Einweghandschuhe und autorisieren jeden lautstark, der nicht mindestens 2 Meter Abstand hält. Kollektiv gestreute Ängste lassen Profilneurosen wie Unkraut sprießen. Diese Erkenntnis und letztendlich Fiktion haben wir momentan kollektiv zu erfahren. Natürlich gibt es in der Enge eine Bequemlichkeit. Machen wir es wie alle, dann fallen wir in unserer Individualität nicht auf. Der Preis, den wir hier für das Dazugehören zahlen ist hoch. Wir verlieren unsere Einzigartigkeit und Mitmenschlichkeit.